Von der Schulter zum Becken
‚Die Schulter‘ ist ein komplexes Konstrukt aus fünf Gelenken. Der Sinn dieser Gelenke ist es, den oberen Teil der Oberarmknochens (Humerus) möglichst frei beweglich zu machen.
Wenn eines dieser Gelenke seiner Aufgabe nicht nachkommt, bekommen wir ‚Schulterprobleme‘. Heißt meistens dass die Vorder- oder Außenseite ‚der Schulter‘ schmerzt und dass die Beweglichkeit des Oberarmes eingeschränkt ist.
Die direkten muskulären Verbindungen reichen vom Brustbein (M. Pectoralis) bis zum Becken (M. Latissimus Dorsi).
Was sollte untersucht und behandelt werden?
Zu einer sinnvollen Schulteruntersuchung gehören also:
- Alle Gelenke des Armes
- Alle Gelenke der Halswirbelsäule, der Brustwirbelsäule und der Rippen
- Die Beckengelenke und die gegenüberliegende Hüfte*
*Die Muskelfasern des großen Gesäßmuskels (M. Gluteus maximus) haben die exakt gleiche Faserausrichtung wie der Latissimus des anderen Seite. Rechte Schulter und linke Hüfte bewegen sich beim Gehen gleichzeitig in die Streckung. Dies zeigt die funktionelle Verbindung von Hüfte und Schulter.
Nicht nur kompliziert. Komplex.
Wenn es etwas komplex ist, dann schreibt man dieser Sache emergente Eigenschaften zu. Also Funktionen und Eigenarten die sich bei der separaten Betrachtung der Einzelteile nicht logisch ergeben. Erst im Zusammenspiel aller Teile im ‚echten‘ Leben, treten diese Eigenschaften in den Vordergrund. Daher bin ich immer vorsichtig wenn ich höre ‚das geht nicht besser‘.