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Peinlich…

Alles blau. Alles? Nicht ganz…

Leipzig sticht heraus aus dem blauen Meer. Klingt irgendwie romantisch, aber der politischen Farbenlehre folgend, ist das doch eher sehr bedrückend.

Ich bin extrem froh im grün/rot verspinnerten Öko-Gutmemschen Teil des Freistaates zu leben. Das gibt mir Hoffnung und das beruhigt mich.

Was ist das Ziel?

Aber für was hat die Mehrheit der nicht-Leipziger* Sachsen hier eigentlich gestimmt? Veränderung? Etwas Neues? Spannende Ideen für unsere gemeinsame Zukunft? Eine bessere Welt für die sächsischen Kinder?

Oder war es doch eher für die Rückkehr der guten alten Zeit? Mauer hoch? Geschlossene und sichere Grenzen (wie unter Corona)? Stillstand? Eine Zukunft ohne Neues, Fremdes, Unbekanntes? Kleinstaaterei in Europa? Eine starke Hand die uns sicher durch die kommenden Krisen führt?

Oder sollte das doch noch ein Protest sein? Protest wogegen? Die ‚Etablierten‘? Das ‚System‘?

Das Problem

Keine der Parteien tritt für einen wirklichen Kurswechsel ein. Aber klein-klein wir’s und nicht weiterbringen. Und wir wissen auch welche der drei Optionen für die Zukunft nicht bereitsteht. Wird es besser, schlechter oder bleibt es so wie es ist? Es bleibt nie so wie es ist.

Aber nur wenn wir mutige, realitätsferne, absurde und kompromisslose Vorschläge machen kommen wir an einen anderen Ort. Die Verhandlungen in den Gremien und Verwaltungen werden die krassen Ideen schon zurechtstutzen und mit genügend Kompromissen versehen, bevor sie in die Umsetzung kommen. Aber wenn ich schon mit 150 Seiten und 1000 Einwänden anfange, vergrößere ich nur den Umfang des Gesetzeswerks und die Zahl der Beamten die diesen Wust erklären und umsetzen müssen. Dringend nötige Veränderung entsteht so nicht.

Wir brauchen ein Ministerium für ‚Moon Shots‘ und für ‚10X‘

Wir brauchen Visionäre, Fantasten und Spinner die diese Vorschläge machen. Wir müssen große Ideen simulieren, diskutieren, debattieren. Wenn ich für 10-mal besser plane und es klappt nicht, wir’s es aber vielleicht 2-mal besser als vorher. Wenn ich nur 2% Veränderung denke, kommt 0,2% heraus. Das reicht nicht!

Die letzten 16 Jahre waren von Vernunft und Realismus geprägt. Das war wichtig und hat in vielen Situationen sehr geholfen. Aber nun brauchen wir nicht mehr Rückschritt, sondern Fortschritt. Nicht unbedingt Wachstum ohne Ende. Fortschritt.

Und weiß ich wie das genau aussieht? Nein! Aber das müssen wir gemeinsam herausfinden. Ich freue mich drauf!

* ja, es gibt noch zwei weitere gallische Dörfer, aber die kenne ich nicht so gut…

Denkanstöße, Tipps und Übungen für den Alltag?