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Die Milliarden € Frage

Zurück im Spiel

„Die Welt hat andere Probleme, als das Wohlergehen von Leistungssportlern.“ Das hört man oft, wenn dieses Thema aufkommt. Und es stimmt. Zum Teil…

Andererseits sind Leistungssportler auch nur Menschen, die sich bei der Ausführung Ihrer Arbeit manchmal verletzen. Und das Wohlergehen von Menschen ist meiner Ansicht nach das Ziel aller unserer gesellschaftlichen Bemühungen. Und so lassen sich aus dieser intensiv beobachteten und teils überversorgten Bevölkerungsgruppe Erkenntnisse ableiten, die für alle von uns wichtig sind. Ähnlich wie der völlig sinnlos verschwenderische Formel 1 Zirkus quasi als Teststrecke für viele der Innovationen gesehen werden kann, die unseren alltäglichen Straßenverkehr langfristig sicherer machen…

Und die Milliarden schwere Frage im Sport lautet:

Wann kann der Spieler, ohne erhöhtes Risiko für eine Wiederverletzung, zurück in den vollen Spielbetrieb?

Bandscheibenvorfall (BSV) im Leistungssport

Jede Entscheidung in der Versorgung von Sportlern (und ’normalen‘ Menschen) beeinflusst die Antwort auf diese Frage. Neben Kreuzbandrissen ist ein BSV eines der Krankheitsbilder, welches ein Rückkehr in den Sport sehr lange verzögert.

Laut einer Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2021, sind es knapp vier bis fünf Monate. Aber warte mal! Ob vier oder fünf Monate ist kein trivialer Unterschied. In der jetzigen Phase der Fußball Bundesliga sind das bei RB Leipzig in vier Wochen sechs Spiele. Davon zwei K.O. Spiele international und national. Dies kann über den Ausgang der gesamten Saison entscheiden. Und damit wieder einmal über das Wohlergehen einer Menge Menschen, die im Team hinterm Team einer Profifußball Mannschaft arbeiten.

Wer oder was macht den Unterschied?

Diejenigen Sportler, die operiert wurden, mussten im Schnitt 5,1 Monate auf die Rückkehr in den Leistungssport warten. Ohne Operation an der Bandscheibe senkte sich dieser Schnitt auf 4 Monate. Wie immer in Studien gibt es eine Menge Variablen, die nicht berücksichtigt wurden und es muss viel intensiver und genauer geforscht werden, um bessere Antworten zu erhalten.

Aber klar ist, dass die Entscheidung für eine konservative Betreuung eines BSV, zu der auf jeden Fall ein Chiropractor gehören sollte, vollkommen vertretbar ist. Die Frage was die beste Vorgehensweise im individuellen Fall ist, wird von vielen unterschiedlichen Parametern bestimmt. Auch hier kann nur ein gut kommunizierendes und fachlich hervorragend zusammengesetztes Team die besten Entscheidungen fällen.

Wenn Dir Deine Chiropractorin also rät, dass eine Operation bei einem BSV nicht nötig sei, denn das Ergebnis ist dasselbe, nur ohne die Risiken einer Operation? Glaub‘ ihr ruhig…

Denkanstöße, Tipps und Übungen für den Alltag?