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Energieverbrauch

Was wird verbraucht? Was wird erzeugt?

Die klassische Methode, um ein Thema in ein schlechtes Licht zu rücken, ist es Zweifel zu säen. Oder auf Krypto Denglisch FUD (Fear, Uncertainty, Doubt).

Angesichts eines Krieges scheint es vermessen und unangebracht über Kryptowährungen zu schreiben. Aber in einer Zeit in der finanzielle Sanktionen schwere Schäden auf allen Ebenen anrichten, macht es vielleicht doch Sinn, einige Worte zu Alternativen zu unserem jetzigen System zu verlieren.

Zweifel an der Sinnhaftigkeit, der Legalität, der Fairness, der Umweltverträglichkeit, usw. Was eben gerade angesagt ist. Und so wenig sich große Konzerne und Banken auch sonst um das Thema Umweltschutz und Ressourcenschonung kümmern, so wichtig scheint es ihnen plötzlich zu sein, wenn sie über Kryptowährungen nachdenken. Hier wird für sogenannte Proof-of-Work Modelle, derzeit hauptsächlich Bitcoin und Ethereum gerne angemerkt, dass es unzulässig viel Energie brauche um die Sicherheit und Transaktionsgeschwindigkeit dieser Netzwerke zu gewährleisten.

Mehrere Fehler

  1. Hier wird so getan, als ob der Rest des Finanzsystems in keiner Weise irgendwelche Energie verbraucht. Das ist offenkundig unwahr, aber da diese Zahlen nicht leicht verfügbar sind, ist es sehr plakativ anzuwenden. Auch die Rechenzentren der Börsen und Zentralbanken benötigen eine Menge Strom zum Erhalt des Handels. Manch ein Kritiker argumentiert, dass der Erhalt des Dollars als Reservewährung von den Einsätzen der US-Armee abhängt. Und die ist der größte Verbraucher von Öl weltweit…
  2. Energie kann weder erzeugt noch zerstört werden. Sie kann lediglich umgewandelt werden. Die Frage die sich hier stellt ist, ob die genutzte Energie a) fossilen Ursprungs ist oder b) für etwas anderes dringender benötigt wird.
  3. Wenn Energie intensive Industrien sich entscheiden regenerative oder anderweitig ansonsten verschwendete Ressourcen zu nutzen, kann dies auch die Wende hin zu nachhaltigerer Energieproduktion beschleunigen. Bitcoin mining Operationen haben den großen Vorteil, dass sie sich in Sekunden an- und ausschalten lassen. So sind sie perfekt geeignet Überschüsse an Energie produktiv zu nutzen, ohne die Preise für andere Verbraucher zu erhöhen oder den Strom von Hauhalten abzuziehen.
  4. Durch die hohe Rentabilität des Bitcoin Mining, werden innovative Lösungen für langfristige Umweltprobleme geschaffen, die sonst niemand aus der Privatwirtschaft angehen würde.

In den USA gibt es riesige Bestände an Abraum aus dem Kohlbergbau, der die Umwelt stark belastet. Dies geschieht durch giftige Abwässer, den dauerhaften Ausstoß großer Mengen Methan und Brände die sich langsam durch diese Abraumhalden fressen.

Eine US-amerikanische Firma hat dieses Problem erkannt und eine innovative Lösung geschaffen:

Stronghold Digital Mining hat ein spezielles Kraftwerk gebaut um genau diesen Abraum, der beträchtliche Mengen an Kohle enthält, kontrolliert zu verbrennen. Die Energie wird entweder für der Bitcoin Mining genutzt oder in das lokale Energienetz eingespeist. Somit haben wir eine Win-Win-Win Situation.

Kritik wird trotzdem geübt, da sich einige lediglich darauf konzentrieren, dass hier ja „dreckige“ Kohle genutzt wird um „nutzlose“ Bitcoin zu erzeugen. Dass aber diese Halden der Umwelt und den Menschen stärker schaden wenn sie weiterhin ungeregelt brennen und Methan ausstoßen, wird nicht bedacht. Hier wird wieder einmal das Prinzip von Ray Dalio der Konsequenzen erster, zweiter, dritter Ordnung zu bedenken, missachtet.

Und wieder einmal sehen wir, nur selber denken und informieren hilft.

Denkanstöße, Tipps und Übungen für den Alltag?