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James Webb Space Telescope (Update weiter unten im Text)

Grund zur Freude und zum Optimismus

Menschliche Schaffenskraft braucht ein Ziel. Und für Jahrzehnte haben sich Tausende von Wissenschaftlern und Planern einem Thema gewidmet, welches den meisten Menschen eher obskur und unnötig erscheint. Ich muss sagen, dass es zumindest mir so ging, bis ich mich genauer mit der Thematik beschäftigt habe.

Wer braucht denn noch ein Weltraumteleskop für mehr als 10.000.000.000 $, wenn es auf der Erde wesentlich drängendere Maßnahmen und Probleme gibt? Haben diese Wissenschaftler denn jeglichen Bezug zur Realität verloren?

Komplexität und Kooperation die allen helfen

Schon eine kurze Beschäftigung mit dem Thema des James Webb Teleskops machte mir deutlich, wie viele Probleme es hier zu lösen galt. Es ist eine für mich absolut unfassbare Leistung dieses Gerät an den Start zu bringen. Ob es endgültig funktioniert wissen wir erst in ein paar Monaten, doch die ersten Schritte sind gemacht.

Die Anforderungen an eine sinnvolle Funktion dieses Teleskops sind unfassbar komplex. Alleine die Kühlung der Geräte zur Detektion der gewünschten Wellenlängen ist faszinierend. Denn es müssen Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt erreicht werden und dass ohne Vibrationen die sonst übliche Kühlmechanismen erzeugen.

Und genau hier sehe ich den Nutzen für die gesamte Menschheit. Die Innovationen die geschaffen wurden, weil es diesen Fokuspunkt gab, werden uns allen zu Nutze kommen. Egal ob wir persönlich mit den Bildern des Teleskops etwas anfangen können oder nicht. Solche Technik wird in unsere Computer, Handys, Fahrzeuge usw. integriert werden. Hätte niemand die Vision und die Hartnäckigkeit gehabt ein solches Projekt voranzubringen, und wäre an den ersten Schwierigkeiten oder Pessimisten gescheitert, wären diese Lösungen nicht so schnell gefunden worden.

Und nicht zuletzt zeigt dieses Projekt, dass Menschen aus vielen Nationen mit unterschiedlichen Überzeugungen und Lebensläufen über Jahrzehnte kooperieren können um so ein Projekt in die Welt bzw. das All zu setzen. Das gibt mit Hoffnung für die Zukunft!

Update

Und so schnell kann es gehen… Leider muss ich auch hier kurz über Politik reden. Denn bis zu dem Zeitpunkt der ersten Veröffentlichung dieses Artikels, Ende 2021, schienen die internen politischen Streitereien in den USA und in Europa unser größtes Problem. Jetzt, Anfang März 2022, ist das leider nicht mehr so. Der vollkommen bescheuerte einseitige Angriffskrieg von Seiten Russlands in der Ukraine, dominiert das gesamte Geschehen. Dazu an anderer Stelle mehr…

Ich habe mal wieder ein tolles Video zum James Webb Space Teleskop (JWST) gefunden. In diesem Video vom leitenden Wissenschaftler und Nobelpreisträger Dr. John Mather, erklärt dieser die grundlegenden Funktionsweisen dieses technischen Wunderwerks.

Und ich habe zwei Dinge gelernt:

  1. Wie man mit einem Teleskop in der Zeit zurückschaut
    1. Alles was sich bewegt und Licht ausstrahlt, verändert die Wellenlänge dieses Lichts.
    2. Wenn wir von unserem Punkt aus in alle Richtungen schauen, scheint sich alles Licht in Richtung Infrarot auszudehnen.
    3. Die derzeit ausgedehntesten Lichtwellen die beobachtet wurden, haben sich von der ursprünglichen (angenommenen) Wellenlänge um den Faktor 11 verlängert. Theoretisch wird aber über Wellenlängen spekuliert, die sich 20-30-fach ausgedehnt haben.
    4. Mit sdem JWST wurde nun ein Teleskop entwickelt, welches diesen Bereich der Wellenlängen sichtbar machen kann.
    5. Aufgrund dieses oben erwähnten Faktors und einer Berechnung der anfänglichen Wellenlängen, kann so ‚in der Zeit zurück‘ geschaut werden. Und somit kann der Antwort auf die Frage ‚Wo kommt unser Universum her?‘ bzw. ‚Wie ist es entstanden?‘ näher kommen.
  2. Dr. Mather macht sich keine Sorgen! Er macht einen Plan.
    1. Und das läuft folgendermaßen:
      1. ‚Schlecht gelaunte‘ Menschen weisen auf ein Problem hin, um das wir uns Sorgen machen sollten.
      2. Das Team macht sich Gedanken, ob das Problem ernst zu nehmen ist und stellt den bestmöglichen Plan auf wie das Problem gelöst werden kann.
      3. Der Plan wird umgesetzt und das Problem gelöst.
      4. Übrig bleiben lediglich Dinge außerhalb seiner Kontrolle.
      5. So muss er nicht aufgeregt sein, egal was kommt.
      6. Dr Mather führt diese Einstellung darauf zurück, dass er 70 Jahre alt ist und keine Lust mehr darauf hat sich Sorgen zu machen.
      7. Guter Mann!

Denkanstöße, Tipps und Übungen für den Alltag?