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Chiropractic im Fernsehen?

Gute Idee

Wenn mein Berufsverband, die Deutsche Chiropraktoren-Gesellschaft e.V., eine Anfrage der Presse bekommt, dann wird diese manchmal an mich weitergeleitet. Über die Jahre habe ich einige Erfahrungen gesammelt und ein paar Interviews gegeben. Auch im europäischen Verband konnte ich an Workshops zu dem Thema Pressearbeit teilnehmen.

Daher bin ich immer gerne bereit das professionelle Bild der Chiropractic in der Öffentlichkeit, zu fördern. Besonders, wenn die Anfrage der Journalistin so formuliert ist, wie in diesem Fall.

Wieso ist die Chiropractic durch Chiropractoren nicht besser in das Gesundheitswesen integriert? Das war die grundsätzliche Frage, die das Thema des Beitrags sein sollte.

Los geht’s

An einem Dienstag Abend bin ich dann nach Braunschweig gesaust um bei meinem Kollegen, (Danke Josef!) zu übernachten. So konnte ich am nächsten Morgen pünktlich in Hannover zum Interview erscheinen.

Dort lief alles prima und alle Beteiligten waren sehr zufrieden. Der zweite Teil des Drehs fand in der Praxis meines Hannoveraner Kollegen statt. Somit war alles im Kasten und ich wartete auf den Veröffentlichungstermin.

Der verstrich ohne dass der Beitrag gesendet wurde…

Das ist noch nie passiert…

Nach einem weiteren Telefonat mit der Journalistin, musste ich feststellen, dass dieser Beitrag leider auch in Zukunft in den Archiven der Produktionsfirma verbleibt.

Die Gründe, die für diesen ungewöhnlichen Schritt genannt wurden, waren dass der Bericht zu unausgewogen war und nicht genügend Kritikpunkte enthielt. Ich bin von dieser Erklärung nicht wirklich überzeugt, aber dies ist alles Spekulation.

Toxisch

Natürlich wurden alle wichtigen Themen wie akademisches Studium im Ausland, Anerkennung der Abschlüsse in vielen Ländern (außer Deutschland), sinnvolle Einsatzgebiete der Chiropractic im Gesundheitswesen, mögliche Risiken und Maßnahmen zur Nutzenmaximierung/Risikominimierung, Willen zur Integration der Chiropractoren in eine neu gedachte Versorgung von Muskel- und Gelenkbeschwerden, usw.

Offenkundig ist das Thema aber einigen zu heiß oder zu kalt… Auf jeden Fall schien es den Verantwortlichen nicht wichtig genug, um es in einer Verbrauchersendung zu platzieren. So ging wieder eine Chance verloren, mehr Menschen über einen möglichen Weg raus aus den Schmerzen und Schmerzmitteln zu informieren. Aber wir arbeiten weiter dran.

Auf die zentrale Frage der Nicht-Integration in das Gesundheitswesen antwortete ich sinngemäß:

Wenn es in Deutschland auf Grund der hervorragenden Versorgung kaum noch Menschen mit Rücken- oder Gelenkbeschwerden gäbe, dann gäbe es keinen Bedarf für Chiropractoren. Da dies aber offensichtlich nicht der Fall ist und sich das Problem stark ausweitet, mit viel persönlichem Leid und substantiellem wirtschaftlichen Schaden, macht es Sinn die Chiropractoren mit ins Boot zu holen.
So könnten Ärzte, Chiropractoren, Physiotherapeuten, Sporttherapeuten und Trainer gemeinsam eine Strategie entwickeln um das Thema der gesunden Bewegung anzugehen.

Timo Kaschel

Denkanstöße, Tipps und Übungen für den Alltag?