Blog

Die Macht der Worte

Ja, manche Patienten rede ich ein dass sie viel gesünder sind als sie selbst denken. Es sind sogar einige der dankbarsten Menschen in meiner Praxis bei denen die chiropractischen Maßnahmen für die Besserung der Beschwerden eine untergeordnete Rolle gespielt haben.

Das finde ich überhaupt nicht schlimm! Das macht mich stolz. Es ist ein hervorragendes Zeichen für die exzellente Ausbildung von Chiropractoren in der DCG. Denn nur durch dieses Studium haben wir eine sehr gute Einschätzung davon welche Maßnahme für wen am besten geeignet ist.

Defensive Medizin

Gerade gestern kam die Mutter einer meiner Patientinnen nach einiger Überzeugungsarbeit zur Erstuntersuchung. Sie hatte sich durch starkes Husten und Osteoporose einen Lendenwirbel gebrochen. Vor 4 Monaten. Ein sogenannter stabiler Bruch ohne Beeinträchtigung der vorbeilaufenden Nervenbahnen.

Sie sollte NICHT:

  • Lange gehen ohne Gehstützen
  • Wassergymnastik machen
  • Fahrrad fahren
  • Heben
  • Ohne Stützkorsett für die Wirbelsäule das Haus verlassen.

Sie sollte:

Diesen Ansatz nennt man defensive Medizin. Sie zielt mehr darauf ab den Heilkundler vor eventuellen Klagen zu schützen als darauf den Patienten die bestmögliche Lebensqualität zu ermöglichen.

In so einem Fall gibt es viel zu entpacken. Zum Beispiel das Thema Osteoporose/Osteopenie. Oder die Frage wie lange Knochenbrüche brauchen um zu heilen. Was zeigen die Schmerzen an die jetzt noch da sind? Das Fortbestehen des Problems und damit Gefahr für die langfristige Gesundheit? Oder die Folgen von falsch verstandener Vorsicht und Schonung? Kann Schonung überhaupt etwas positives bewirken. Und wenn ja, wie lange bzw. kurz sollte geschont werden?

Auf all diese Dinge kann ich jetzt nicht eingehen. Werde es aber sicher später in diesem Blog noch tun.

Pro-aktive Ratschläge

Meine Vorschläge was zu tun ist um das Leben wieder zu verbessern sind in diesem Fall fast das komplette Gegenteil der obigen Listen.

  • Dauerhafte Schmerzmittelversorgung über Monate? Auf keinen Fall. Ein Wirbelbruch wegen Osteoporose ist keine schöne Sache aber langfristig harmlos.
  • Dauerhafte Vorsicht bei Bewegung und ständig ein Korsett tragen? Völlig kontraindiziert. Die Dame hat eine gute Bewegungskompetenz, kaum weitere Erkrankungen, keine Balanceschwierigkeiten. Also Bewegen. Zu Fuß, auf dem Rad, im Wasser, an Land.

Von ihrer Tochter habe ich am nächsten Tag erfahren welche Freude diese neue Einstellung zu Bewegung und dem ‚Risiko‘ eines Wirbelbruchs gebracht hat. Auch am nächsten Morgen kam nicht der große Knall. Es ging der Patientin gut und sie freute sich auf eine weitere kurze Radtour bei tollem Wetter mit ihrem Mann.

Viele Mediziner glauben es ist ihre Aufgabe den Tod zu verhindern. Dabei sollte eigentlich das Leben verbessert werden.

-unbekannt-

Bleiben Sie gesund! Fragen Sie mehr als einen Experten/eine Expertin um Rat. Manchmal überrascht man sich selbst…

Denkanstöße, Tipps und Übungen für den Alltag?