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Unnötig

Rücken Operationen

Laut einem Bericht der Techniker Krankenkasse hat sich die Zahl der operativen Eingriffe am Rücken durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona Pandemie, halbiert.

Nicht nur das! Das aerzteblatt weist darauf hin, dass sich die Zahl der unnötigen Wirbelsäulen Operationen stark verringert hat. Das führt mich zu der Frage:

„Wenn die Krankenkassen wissen, dass die Operationen unnötig sind, wieso werden diese dann finanziert?“

Wieder einmal geht diese Meldung mit der Hauptausgabe der Lancet Studie. Diese extrem gut recherchierte Übersichtsarbeit ruft dringend dazu auf nutzlose, teure und potentiell schädliche Behandlungen zu unterlassen und sich auf das zu konzentrieren was hilft. Und was das ist, erfährst Du hier.

Beispiel aus der Praxis

Gerade diese Woche hatte ich in meiner Praxis genau so einen Fall. Eine Patientin sollte eigentlich eine Versteifung an der Lendenwirbelsäule bekommen. Der Grund war ein Wirbelgleiten (Spondylolisthese) und Rückenschmerzen.

Der Gründe für eine Versteifung können sein:

  1. Eine instabile Situation in der Wirbelsäule. Das bedeutet dass die Wirbel hin- und herrutschen wenn der Rumpf sich bewegt. Das kann die Nerven stark und unheilbar schädigen.
  2. Klare und fortschreitende neurologische Ausfälle. Dauerhaftes kribbeln, Taubheit, Verlust der Muskelkraft, Inkontinenz.

Beides lag bei meiner Patientin zu keinem Zeitpunkt vor. Sie hatte lediglich immer wieder mal Rückenschmerzen ohne Ausstrahlung.

Das Wirbelgleiten kann zwei Ursachen haben. Da kein akuter Unfall vorlag, hat sie dieses Thema entweder schon seit ihrer Kindheit (das ist am wahrscheinlichsten) oder es sind Zeichen von Abnutzung. Bei dem Alter der Patientin ist dies eher unwahrscheinlich. Auch unwahrscheinlich ist, dass das Wirbelgleiten irgendetwas mit ihren Schmerzen zu tun hat.

Hier hat die teilweise Schließung der Krankenhäuser für Nicht-Corona Patienten eindeutige Vorteile gebracht.

Denkanstöße, Tipps und Übungen für den Alltag?