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Das erklärt einiges

Das Verhältnis von Anwendern und Bürokraten

Ich werde immer wieder gefragt, wann Chiropractic denn endlich zur Kassenleistung der GKV wird. Meine Antwort ist zurückhaltend bis ausweichend. Denn es klingt für manche Menschen überheblich, wenn ich sage, dass ich persönlich dies gar nicht so gerne sehen würde.

Natürlich würde es die Popularität der Chiropractic fördern. Auch würde es mehr Menschen den direkten Zugang zu professionellen chiropractischen Dienstleistungen ermöglichen. Das Gesundheitssystem könnte Geld sparen usw., usw…

Aber es Word noch etwas passieren…

Abgesehen davon, dass es in Deutschland schon jetzt und auch in absehbarer Zukunft auf keinen Fall genügend hochqualifizierte Chiropractoren gibt, um den Bedarf zu decken, wird sich eine Gruppe Menschen in die Abrechnung und damit auch in die Anwendung der Chiropractic einmischen, die von der Materie selbst keine Ahnung hat. Verwaltungsangestellte in der Regierung und in den GKV Zentralen.

Und wie so eine Entwicklung unseeligerweise aussehen kann zeigt folgende Grafik:

Hier wird der Zuwachs des Verwaltungspersonals (Administrators in gelb) in Beziehung zu der Entwicklung der Zahlen der Heilkundler (Physicians in braun) gesetzt. Und es wird deutlich, dass es ein klares Missverhältnis gibt; extremes Wachstum in der Verwaltung und moderates Wachstum bei den Anwendern der Heilkunde.

Die positive Interpretation wäre, dass diese ganze gewaltige Arbeitskraft dafür eingesetzt wird, den Heilkundlern den Rücken frei zu halten, so dass sie sich voll und ganz auf die Gespräch, Diagnostik und Behandlung der Patienten konzentrieren können.

Die andere Sichtweise ist die einer enormen Ressourcenverschwendung und eines tiefen Misstrauens gegenüber den Heilkundlern. Denn je mehr Kontrolleure und Verwalter angestellt werden, desto weniger traue ich dem Arzt oder Chiropractor oder Physiotherapeuten zu, die Leistungen ehrlich und im besten Interesse des Patienten zu planen, durchzuführen und zu berechnen. Ebenso werden die Dokumentationspflichten für die Anwender extrem zeitaufwändig und verringern dadurch die Zeit mit dem Patienten. Aus meiner Sicht verfehlt somit die Verwaltung ihren Zweck. Hinzu kommt, dass diese überbordende Verwaltung für einen Großteil der Kostensteigerungen im Gesundheitswesen zuständig ist.

Und das Problem ist natürlich nicht neu… Schon 1983 hat sich Monty Python diesem Thema gewidmet und mit tiefsinnigem britischen Humor gewürzt:


Ich, für meinen Teil, bin froh darüber dass in meiner Praxis lediglich zwei Personen zu einer Übereinkunft über den Ablauf der Behandlung kommen müssen; Patient und Chiropractor. Und ich behalte dies bei, solange es mir möglich ist.

Denkanstöße, Tipps und Übungen für den Alltag?