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Wir haben ein Problem

Zu wenig Fortschritt

Unser dominantes System der Krankenversorgung basiert auf Intervention. Das bedeutet, dass die Menschen erst einen Zustand fortgeschrittener Erkrankungszeichen entwickelt haben müssen, bevor die Medizin diesem Patienten ihre Aufmerksamkeit widmet.

Die Eingriffe die dann stattfinden, sind oft mit großem technischen und pharmazeutischen Aufwand verbunden. Die Wirkungen können spektakulär sein, genauso wie die Nebenwirkungen und Kurz- und Langzeitfolgen. Wenn das Ziel erreicht wird, ist dies oft beeindruckend und alle Beteiligten sind zu Recht stolz auf das Erreichte. Je später ich im Krankheitsverlauf in die Behandlung einsteige, desto potentiell heroischer wird eine Lösung des Problems wahrgenommen.

Doch was ist das Ziel dieser interventionistischen Medizin?

Die Schulmedizin versucht den Tod zu verhindern.

Dabei ist es ihre Aufgabe, das Leben zu verbessern.

Unbekannt

Alle Menschen, die sich der Heilkunde als Beruf verschreiben, wollen den Patienten die sich Ihnen anvertrauen oder die notfallmäßig in die Behandlung kommen, helfen. Davon gehe ich fest aus, da ich ein positiver Mensch bin. Aber nehmen wir die aktuelle Corona Situation als Beispiel. Wenn Patienten in die Intensiv Versorgung müssen, gibt es nahezu kein pharmazeutisches Produkt und auch keine evidenzbasierte Strategie, welche die Überlebenschancen dieses Menschen deutlich verbessern könnten. Es gibt nach vorläufigen Erkenntnissen ausreichend wirksame und sichere Impfstoffe, es gibt mechanische Beatmung und davor die Gabe von Sauerstoff. Vielleicht werden noch testweise oder prophylaktisch Antibiotika und Antiphlogostika gegeben. Und das war‘s. Diese Situation der vergleichsweisen Hilflosigkeit kann niemanden zufriedenstellen.

Das andere große Thema, bei dem Fortschritte auf breiter Front nicht zu beobachten sind, ist die Behandlung von Krebs. Ja, ich weiß, es scheint so als ob viel mehr Menschen heutzutage eine Krebserkrankung überleben. Und das ist für einige wenige Krebsvarianten auch korrekt. Aber leider gilt auch hier; wer ein bestimmtes Stadium erreicht hat, für den können wir kaum etwas tun. Dies verdeutlicht eine neue Studie über den Verlauf von Prostatakrebs.

Keine Kritik

Solch ernüchternden Erkenntnisse tue ich nicht kund um die Ärzte, Schwestern, Pfleger usw. zu kritisieren. Denn die einzelnen Beteiligten können wenig dafür, in welche Richtung medizinische Forschung stattfindet. Aber es scheint offensichtlich, dass die Erkenntnisse über die Behandlung und Heilung der meisten Krankheitsprozesse die Menschen heutzutage betreffen, nicht so weit vorangekommen sind, wie es die vielen Milliarden Euro die in die Forschung fließen, vermuten lassen.

Ich muss kein Zyniker sein um einzusehen, dass, wenn die Firmen die bei positiven Ergebnissen einer Studie Milliarden verdienen werden, diese Studien auch finanzieren, die nötige Neutralität auf der Strecke bleibt. Dies beginnt schon bei den Fragestellungen. Warum soll ich viel Geld in die Beantwortung einer Frage stecken wenn mir die Antwort auch im besten Falle nichts einbringt? Das wäre und ist in einem auf monetären Erfolg basierenden medizinischen System unsinnig und bedauerlicherweise verständlich.

Aus Sicht der Patientin und des Behandlers wäre es wünschenswert mehr präventiv tun zu können um die Lebensqualität zu erhalten. Dies ist aber leider der wesentlich unlukrativere Markt.

Good Life with Arthritis: Denmark

Nehmen wir das Beispiel des GLA:D Programmes aus Dänemark und Kanada. Hier wurden ein sehr einfaches Übungs- und Informationspaket ausgearbeitet, wissenschaftlich überprüft und praktisch umgesetzt. Die Erfolge sind beachtlich.

Bessere Lebensqualität, schnelleres (d.h. effizienteres) gehen, weniger Schmerzen bei weniger Schmerzmittelgebrauch

Warum wird dies lediglich in Kanada und Dänemark konsequent bei Zehntausenden Menschen eingesetzt? Ein Perspektivenwechsel macht die Gründe deutlich:

25% weniger Schmerzmittel, bedeutet 25% weniger Umsatz, der schon fest eingeplant war. Denn Arthrose Word ja nicht besser…

Vermutlich werden auch diverse Operationen besonders am Knie nicht stattfinden, weil die Lebensqualität sich um 13% gesteigert hat. Und geplante Operationen sollten nur dann durchgeführt werden, wenn ein positiver Sprung in der Lebensqualität zu erwarten ist.

Ich kann nur dazu raten, die Geschicke wieder in die eigenen Hände zu nehmen und sich Heilkundler zu suchen, die Dir helfen aktiver und selbstbestimmten zu leben. Das ist das Ziel der Chiropractic in meiner Praxis.

Wir sehen uns!

Denkanstöße, Tipps und Übungen für den Alltag?