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Brauche ich ein neues Knie?

Ein Fall aus der Praxis

Wenn die Kombination:

  • Knieschmerzen
  • Ü70
  • Moderates Übergewicht
  • Radiologische Zeichen der ‚Abnutzung‘

zusammenkommen, steht die Entscheidung oft recht schnell fest. Ein ‘neues Knie‘ ist angezeigt.

Von den wenigen Operationen im orthopädischen Bereich die ich meinen Patienten manchmal empfehle, ist die Knie TEP (Total Endo Prothese) sprich ‘das neue Knie‘ eine. Aber in diesem Fall sah meine Empfehlung anders aus.

Gründe

Besonders der passive (durch mich durchgeführte) Beugewinkel des betroffenen Knies, hat mich von der OP Empfehlung abgebracht. Denn die Beugung beträgt deutlich mehr als 90 Grad. Tatsächlich wird die passive Beugung nur durch den Muskelkörper der Wade aufgehalten und der Endpunkt war weder schmerzhaft noch ‘knöchern‘. Selbst eine erfolgreiche TEP Operation, würde eine geringere Bewegungsspanne zur Folge haben. Besonders in dem relativ untrainierten Zustand, in dem sich der Patient befindet.

Ein weiterer Grund für eine konservative Behandlung, war der Effekt der ersten Behandlungssitzung. Diese führte zu einer Beschwerdeminderung, was von mir und dem Patienten als positives Signal aufgefasst wird, die Behandlung fortzusetzen.

Ich bin immer dann für operative Eingriffe wenn:

  • Die konservativen (alles außer Operation) Methoden hinreichend ausgeschöpft sind
  • Das Ergebnis der Operation die Hoffnung weckt, dass der Patient wieder aktiver werden kann
  • Die Risiken abschätzbar gering sind

Wenn Du also Fragen hast, ob ein Eingriff am Gelenk die beste Option für Dich ist, kann ein Besuch beim Chiropractor Deine Entscheidung verfeinern und verbessern. Egal in welche Richtung…

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