Nach einer Geburt verändert sich das komplette Leben. Alle wachen und (kurz mal) schlafenden Momente drehen sich die Gedanken um den kleinen Familienzuwachs. Besonders die Mutter stellt alle eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund. Vieles muss neu gelernt werden, Abläufe sind stark verändert, Schlaf fehlt oft, der Tag beginnt früher als sonst, Stillen ist neu, der Körper und der Kopf machen eine sehr tiefgreifende Veränderung durch, usw…
In dieser spannenden Phase ist die Belastung hoch aber die körperliche Bewegung kommt oft viel zu kurz. Hinzu kommt, dass allgemein verkündet wird in den ersten acht Wochen nach einer Geburt keinen Sport zu machen. Frauenärzte, Hebammen, Freundinnen sind sich hier alle einig. Die Rückbildungskurse werden ungefähr zu dieser Zeit begonnen. Die frischgebackene Mutter braucht Ruhe und da ist Sport sicherlich nicht gut. Warum ist das so?
Ganz ehrlich: Keine Ahnung! Es besteht nach einer normalen Geburt überhaupt kein Grund dazu nicht mehr auf den eigenen Körper zu hören. Vieles wird heutzutage ‚Evolutionsbiologisch‘ argumentiert. Also zurück zu den Wurzeln ist immer gut. Im Falle der Paleo Diät ist dies wortwörtlich zu nehmen… Aber auch im Sport gibt es Animal Flow und MovNat die dafür plädieren die natürlichen Dinge wieder in den Vordergrund zu stellen. Wenn dies auch für die wichtigen Wochen nach der Geburt gilt, dann gibt es keinen Grund irgendeine vorgegebene Zeit lang zu warten bis Sie aktiv werden. Achten Sie unbedingt auf folgende Punkte:
- Wenn Sie sich gut fühlen legen Sie los.
- Wenn Sie sich vor der Geburt viel bewegt haben tun Sie das bitte auch hinterher so schnell wie möglich..
Welche Übungen sind zu empfehlen?
- Grundsätzlich gilt: Bei jeder Übung durchatmen. Nicht die Luft anhalten.
- Beginnen Sie mit Bauch- bzw. Zwerchfellatmung in verschiednen Positionen. Nur nicht unbedingt im sitzen. Dies stärkt die gesamte Rumpfwand von innen heraus und sorgt für die Schrumpfung der Gebärmutter.
- Lockerer Armschwung im stehen mit leicht gebeugten Knien. Bringen Sie die gestreckten Arme vorn bis auf Schulterhöhe und lassen Sie sie dann nach hinten schwingen. Erhöhen Sie langsam das Tempo.
- Rollübungen. Wozu soll das gut sein? Diese Übungen verbinden durch die Drehung die Rumpfmuskeln über die Mitte und durch die Streckung der Arme werden die Schulter- und Beckenmuskeln gekoppelt. WICHTIG: Langsam und ohne Schwung durchführen! Die Arme helfen NICHT mit.
- Balanceübungen. Auf einem Bein stehen, das Standbein ganz leicht gebeugt, den Oberschenkel des anderen Beins parallel zum Boden. Varianten sind:
- Blick geradeaus
- Langsame Kopfdrehung und Beugung/Streckung
- Augen geschlossen
Ich denke mit diesen Hinweisen hat jeder genug zu tun. Bei Fragen, besonders nach ’nicht-normalen‘ Geburtsverläufen wie Kaiserschnitt oder Dammriss/-schnitt, wenden Sie sich bitte and CHIROPRACTIC LEIPZIG.