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Wissenschaft und Wahrheit

Hypothesen und Versuche

Wissenschaft sucht nicht die Wahrheit. Schon gar nicht die unumstößliche und unfehlbare Wahrheit. Wissenschaftler kreieren Modelle und testen diese. Finden sie einen Test der sich nicht mit dem Modell erklären lässt, muss das Modell angepasst werden. Dies ist die sogenannte ‚Falsifikationstheorie‘ von Popper. Ebenfalls von Popper kommt die Erkenntnis dass der einzige Unterschied zwischen Einstein und einer Amöbe der ist, dass Einstein es schaffte seine Hypothesen im Kopf durch Versuch und Irrtum zu testen. Die Amöbe muss ihr Leben riskieren um die Hypothese zu testen ob links oder rechts das lebenserhaltende Futter zu finden ist.

Neil Gershenfeld schreibt dass aus Kindern die brabbeln und krabbeln und stolpern und fallen, Wissenschaftler werden die Hypothesen und Modelle erstellen und diese dann testen. Das bedeutet dass wir Wissenschaft als Prozess nicht erleben müssen. Wir müssen den Prozess lediglich auf andere Arten von Modellen anwenden.

Bei der Erklärung eine unumstößliche Wahrheit gefunden zu haben stellen sich jedem Wissenschaftler die Nackenhaare auf. Denn bisher konnte noch für jede Theorie ein Zustand in der Natur gefunden werden, der sich nicht durch das Modell erklären lässt.

Kann man denn gar nichts mehr glauben?

Doch! Glauben ist völlig in Ordnung. Aber der Glauben sollte flexibel und anpassbar sein…

Diese ständigen Versuche Dinge zu widerlegen klingt unheimlich negativ. Warum kann man dann nicht einfach mal was glauben oder für ‚wahr‘ erklären? Das würde das Leben wesentlich vereinfachen.

Stimmt! Aber unser Leben ist komplex. Und es ist absolut nicht negativ Lücken in der Argumentation zu suchen. Wenn dann die alte Theorie durch eine neue ersetzt wird, die diesen neu einsteckten Zustand mit einschließt, kommen wir voran.

Denkanstöße, Tipps und Übungen für den Alltag?