Fußschmerz

Derzeit schmerzt mein rechter Knöchel in bestimmten Situationen. Aber ich bin nicht umgeknickt oder gestolpert. Die Ursache ist, dass ich meine Ferse nicht wirklich gut aufsetzen kann, da meine trockene Haut an dieser Ferse leider etwas aufgeplatzt ist.

Dies führt zu einem veränderten Gangbild und damit kommt es zu Belastungen an Stellen, die dort sonst nicht auftreten.

So können auch nicht mechanische Ursachen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von langwierigen Schmerzen spielen. Ich schreibe dies deshalb, weil ich bei vielen meiner Patienten, besonders oft bei den Männern, Füße sehe, die eindeutig mehr Pflege brauchen. Und es ist wesentlich leichter, die Hornhaut an den Fersen zu entfernen, als Schmerzen im gesamten Bein und Rücken zu behandeln.

Das ist dann eben so…

Das Problem ist, wie bei so vielen Dingen, dass wir uns an so viele Zustände gewöhnen, weil wir diese mit den Beschwerden überhaupt nicht in Beziehung bringen.

‚Ischias‘ durch von außen

Ein anderes Beispiel ist das Portmonnaie in der hinteren Hosentasche. Dies führt zu Druck auf die Gesäßmuskeln und den Ischias-Nerv. Besonders deutlich wurden dies beim Autofahren. Da entsteht dann oft ein tiefer Schmerz im Becken und im Bein und wenn es schlecht läuft werden viele Untersuchungen anberaumt um die Ursache zu finden. Aber diese Ursache ist nur im voll bekleideten Zustand zu ermitteln.

Zuviel Bauchspannung

Enge und feste Kleidung, besonders am Bauch, ist ebenfalls ein häufiges Problem. Dadurch wurden die extrem wichtige Bauchatmung stark eingeschränkt. Dazu kommen oft noch so genannte ‚gripping‘ Muster in der Bauchmuskulatur.

Um den Bauch ‚flach‘ aussehen zu lassen, wird der Bauchnabel eingezogen und es kommt es zu einer ständigen Überbeanspruchung der Bauchmuskeln und deren Gegenspielern, den Rückenmuskeln. Obwohl das ein wichtiger und guter Hinweis für das Pilates Training ist, kann die dauerhafte Überaktivierung der Rumpfmuskeln durchaus zu Schäden führen. Vergleiche dies mit Bizeps Übungen. Auch eine sinnvolle Übung, aber nicht für 10 Stunden am Tag.

Und so landen wir immer wieder bei den Grundlagen der Heilkunde und natürlich bei Oma Martha:

1. Durch Jacke und Hose keine Diagnose
   1. Es ist in fast allen Fällen zur Ermittlung von Schmerzursachen sehr sinnvoll, den Patienten im leicht bekleideten Zustand zu untersuchen.
   2. Dies ist ein essentieller Teil der chiropractischen Behandlung in unserer Praxis.
2. Das Eine bedenken; das Andere nicht vergessen.
   1. Es ist nicht immer die offensichtlichste Ursache auch die wichtigste.
   2. Genau wie auch Cindy Peterson immer sagte: „Der Patient hat das Anrecht auf mehr als ein Problem.“ immer das komplette Suchmuster durchführen. Auch und besonders dann, wenn eine Diagnose uns quasi anspringt.