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Der Schwanz wedelt mit dem Hund

Erstattung bestimmt Behandlung

In meiner idealen Welt ist Vertrauen die Basis unseres Zusammenlebens. Ämter, Verträge, Anwälte, Notare, Gerichte – alles unnötig.

Was würde Vertrauen für die Heilkunde bedeuten? Heilkundler befragen und untersuchen die Hilfe suchenden Menschen. Das Resultat ist der Behandlungsplan. Dieser wird professionell ausgeführt, dem Menschen geht es besser. Die Kostenstellen erstatten diese Leistung anstandslos.

Aber die Realität sieht anders aus. Zwischen Arzt und Patient stehen Paragraphen und Sachbearbeiter. Vertrauen und Ambition prallen an dieser Barriere ab. Der Verdacht des Betrugs und der Bereicherung lähmen den Arzt. Frustration und stehen bei einer derart engmaschigen Kontrolle im Raum.

Wie lange dauert es ‚Rückenschmerzen‘ zu behandeln?

Die Frage an sich enthält schon so viele Fehler, dass es einen eigenen Artikel wert ist. Kommt demnächst…

Wie in einem Artikel des AGR aktuell Magazins beschrieben werden in normalen Kliniken für die Behandlung von ‚Rückenschmerzen‘ (nicht etwa von Menschen mit Rückenschmerzen…) 3-5 Tage kalkuliert.

Nicht so aber in den ANOA-Kliniken!

Dieses Konzept geht ‚von einer befundorientierten Behandlung aus, das die Behandlungszeiten an die Problemlage der Patienten anpassen kann.‘

WOW!!!

Ich habe Fragen:

  • Wie heißt das Konzept das die Behandlung NICHT an einem Befund orientiert?
    • Am Geld sparen orientiert?
    • Am Wohlergehen des Krankenhauses orientiert?
    • An wissenschaftlichen Verallgemeinerungen über Rückenschmerzen orientiert?
  • Die Behandlungszeiten KÖNNEN an die Problemlage angepasst werden.
    • Heißt das, dass dies nicht immer der Fall ist?
    • Wieso ist das etwas Besonderes?

Immer wenn ich solche Verlautbarungen lese, frage ich mich ernsthaft wann und wie unser Gesundheitswesen auf einen Kurs finden soll, der den Menschen, die Hilfe suchen, auch maximal hilft? Wir müssen aufhören veraltete Standards, Strukturen und Organisationen mit immer mehr sinnloser Verwaltung zu erhalten.

Immer wenn Menschen auf Menschen treffen sind die Dinge nicht mehr zu standardisieren. Da helfen keine Fallpauschalen und keine Chroniker Pläne. Die Ärztinnen müssen frei entscheiden dürfen, wie die beste Vorgehensweise ist. Die Kassen, Kassenärztlichen Vereinigungen, und wie sie alle heißen sollten dazu da sein die Patienten und die Ärzte zu unterstützen.

Denkanstöße, Tipps und Übungen für den Alltag?