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Das kaputte Knie

Schaden vs. Schmerzen

Eine langjährige Patientin, die zu regelmäßigen Präventiv- und Erhaltungsterminen in meine Praxis kommt, hatte in letzter Zeit wieder vermehrt Knieschmerzen. Das Knie schwoll nach recht kurzer Gehstrecke an und tat dann über ein bis zwei Tage weh.

Die Dame ist um die 80 Jahre alt, aber sie sieht es gar nicht ein, dass dieses Alter regelmäßige Schmerzen rechtfertigt. So was mag ich!

Die Behandlungen haben kurzfristig geholfen und das Knie war für einige Tage auch unter Belastung schmerzfrei. Dann aber kamen die Probleme wieder. Auf einem MRT wurde festgestellt dass beide Menisken stark zerstört und gerissen sind. Ebenso besteht signifikante Knorpelabnutzung. Also wurde zu einer OP als einziger Option geraten.

Übungen vs. OP

Das kam gar nicht in Frage, sagte meine Patientin. Sie hat sich an einige Übungen erinnert, die sie seit einiger Zeit nicht mehr machte. Zusätzlich haben wir Dinge wie Wadendehnung und Ausfallschritte besprochen. Nach drei Wochen war der nächste Termin…

Das ‚kaputte‘ Knie war wieder schmerzfrei und meine Patientin kann wieder die gewohnten Spaziergänge und Fahrradausflüge machen, die vorher schwierig waren.

Wenn also die Hypothese ist ‚Arthrose verursacht ihn jedem Fall Schmerzen.‘ Dann ist nach Popper’s Falsifizierungstheorie hier der nötige Gegenbeweis geführt worden. Ist nun das Gegenteil korrekt? ‚Arthrose verursacht nie Schmerzen?‘

Natürlich nicht!!!

Radiologisch nachweisbare Benutzungsspuren machen ein Gelenk empfindlicher. Gewohnte Belastungen führen schneller zur Überlastung und eventuell zu Schmerzen. Schützen kann ich dieses Gelenk mit Balance-, Muskel- und Ausdauertraining. Dies gepaart mit einer sinnvollen Behandlung und Beratung kann schmerzhafte und abgenutzte Knie wieder beweglich machen.

Denkanstöße, Tipps und Übungen für den Alltag?